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Der 1953 in Dortmund geborene Künstler
Klaus Pfeiffer studierte Germanistik, Philosophie,
visuelle Kommunikation und Ästhetik. Seit den 80er Jahren
lehrt er am Westfalen-Kolleg in Dortmund, seit 1992 leitet er
dort auch die Theaterwerkstatt. Klaus Pfeiffer stellt in Dortmund,
Heidelberg, Berlin und New York aus.

Pfeiffer zeigt in seiner aktuellen Ausstellung großformatige
Fotoarbeiten mit Motiven der Großstadt. Elemente von
Stadtarchitektur sind zu sehen, Hochhäuser, Plakatwände,
Straßenfluchten. Taucht der Mensch auf, ist er Teil dieser
Szenarien, en passant, in Bewegung in einer bewegten, sich
verändernden Stadt. Ist auf den Bildern Himmel zu sehen,
montiert Pfeiffer meist Flugzeuge oder Vögel hinein, die den
Bildern etwas Bedrohliches geben.

Die hohe Geschwindigkeit unseres Großstadtlebens, das Flüchtige
von Bewegungen, Erleben und Begegnungen spiegeln sich in
Verfahren und Technik. Die Bilder aus New York und Dortmund
wurden mit dem Smartphone aufgenommen und mit Apps
direkt auf dem Gerät bearbeitet.
Real existierende Stadtlandschaften sind die Basis,
dienen aber nur als Ausgangspunkt für eigenkomponierte
Staffagen. Die von Pfeiffer zerschnittenen und wieder
zusammengefügten Komponenten von Großstadt
scheinen nicht eindeutig verortet, lassen sich aber bei genauer
Betrachtung klar einer der beiden Städte zuordnen.

Die Farbigkeit ist zurückgenommen, beinahe gänzlich
auf Schwarz, Weiß und Grautöne reduziert. Die Arbeiten
wirken dadurch zeitlos.
Obgleich von Ort und Zeit losgelöst, sind die Bilder
futuristisch und dynamisch. Die so entstandenen Stadtansichten
erscheinen wie Einzelbilder aus einem Film, vielleicht einer
postmodernen Neuverfilmung von "Metropolis".
Der Titel der Ausstellung "Dir, der du vorbeigehst" stammt
aus den Metamorphosen des Ovid.

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Artikel und Foto von Tilman Abegg,
erschienen am 18.9.2014 in den
Ruhr Nachrichten und der
Westfälischen Rundschau


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Artikel und Fotos von Lia Lenz
auf Nordstadtblogger vom 19.9.14

Metamorphosen von Momentaufnahmen

Im Kunstbetrieb in der Gneisenaustraße sind die Arbeiten von Klaus Pfeiffer zu sehen. Fotos. Lia Lenz

Im Kunstbetrieb in der Gneisenaustraße sind die Arbeiten von Klaus Pfeiffer zu sehen. Fotos: Lia Lenz

Von Lia Lenz

Seine Fotos durchlaufen einige Verwandlungen bis sie ihre letzte Gestalt erhalten:
Klaus Pfeiffers Fotografien wachsen mit jedem Bearbeitungsschritt zu einem Kunstwerk heran.
Seine Arbeiten sind vom 20. September bis 18. Oktober im Kunstbetrieb, Gneisenaustraße 30,
in der Dortmunder Nordstadt zu sehen. Die Ausstellung wird am morgigen Samstag
um 18 Uhr eröffnet.

Nach dem Fotografieren beginnt die künstlerische Arbeit erst

Links: Foto von Klaus Pfeiffer mit dem Titel "ora et lege" (Bete und lies). Der Künstler ist rechts zu sehen.

Links: Foto von Klaus Pfeiffer mit dem Titel “ora et lege”
(Bete und lies). Der Künstler ist rechts zu sehen.

Pfeiffer fotografiert mit seinem Smartphone oder mit einer Spiegelreflexkamera,
doch mit dem Ablichten des Motivs fängt die Arbeit für ihn erst an. Er druckt das Bild aus,
kopiert es, scannt es ein, bearbeitet es, druckt es erneut aus, fotografiert es wieder,
spielt weiter mit Motiven, Themen und Orten. Es entstehen Fotomontagen,
der fachkundige Ausdruck lautet „Visuelle Cut-ups“.

Seine Motive sucht er nicht gezielt, er findet sie zufällig: beim Joggen, in der U-Bahn Station,
in Supermarktschlangen. Es sind Orte, die ihn dazu veranlassen, stehen zu bleiben, innezuhalten.
Etwas reizt ihn an diesen bestimmten Punkten, dann macht er ein Foto und über seine Arbeit an
dem Bild beginnt dann das Verstehen einzusetzen. Die Faszination des Ortes wird deutlicher
durch seine Bearbeitung, es ist als würde man sich einer platonischen Idee nähern.

Die Deutungshoheit und Interpretation ist dem Betrachter überlassen

Doch es liegt ihm fern, seine Interpretation dem Betrachter aufzuzwingen, im Gegenteil:
“Ich freue mich immer, wenn die Besucher mir sagen, was sie in einem Bild sehen und das
kann natürlich immer variieren, ich zwinge da niemandem meine eigene Idee auf oder schreibe
einen “roten Faden” durch die Ausstellung vor.”

Gebäude und Öffentlichkeit, das ist ein durchgehendes Motiv seiner Arbeit. Er arbeitet durch Reduktion
Struktur und Linien aus den Architekturen heraus.

Dabei besonders beliebt bei ihm: Der RWE-Tower und das IWO-Hochhaus. Die beiden Hochhäuser,
welche fast schon die Dortmunder Skyline bilden. Doch wer jetzt an die typischen Panorama-Poster denkt,
dem sei versichert: Die Gebäude sind so inszeniert, dass von “klassischen Architektur-Fotos”
überhaupt keine Rede mehr sein kann.

Dass es nicht zu steril wirkt nach all der Reduktion und Linientreue, machen die kleinen verspielten Details
in den Werken aus. Am liebsten sind Klaus Pfeiffer Flugzeuge und Vögel, die er per App nachträglich einsetzt.

Klaus Pfeiffer sieht New York als “verwandte Städte-Seele” von Dortmund

Klaus Pfeiffer vor seinem Bild ""Carimbo"

Klaus Pfeiffer vor seinem Bild “”Carimbo”

Eine verwandte Städte-Seele zu Dortmund sieht er übrigens in New York.
Deswegen nimmt die Metropole auch den anderen Teil der Austellung ein.
Die städtische Struktur sei sehr ähnlich: Ein Nord-Süd Armuts-Gefälle, dass man fußläufig schnell
charakteristisch andere Bezirke erreichen kann und dass die New Yorker wie die Dortmunder
sehr aufgeschlossen seien fällt ihm an vergleichbaren Merkmalen auf. In New York beschäftigt
er sich vor allem auch mit Kunst und Werbung im öffentlichen Raum.

Passend zu den vielen Verwandlungen, die seine Fotos durchlaufen, ehe sie zu Kunstwerken werden,
hat Klaus Pfeiffer einen Ausschnitt eines Verses von Ovid als Titel für die Ausstellung gewählt:
Ovid wurde vor allem durch seine “Metamorphosen” zum Klassiker, einer Sammlung von Geschichten,
die sich alle um die Verwandlung drehen.

Verwandlung und Vergänglichkeit

“Dir, der du vorbeigehst” lautet dieser Ausschnitt und ist in vielerlei Hinsicht symptomatisch für diese Ausstellung:
Sie scheint wie ein Aufruf zu sein und eine Widmung an diejenigen, die den Alltag erleben,
ohne die kleinen Momente von Besonderheit wahrzunehmen. Ein Versuch, einen Blick hinter das Alltägliche,
zu ermöglichen. Und vielleicht auch eine Hommage an sich selber als Künstler, der in seinem Werk
seine Sicht auf die Welt kreativ bearbeitet und so seinen eigenen Blick auf das Leben konserviert hat.

Schließlich ist der Titel der Ausstellung nicht nur verbunden mit dem Thema “Verwandlungen” sondern auch
mit dem Vergänglichen: Der Vers “Dir, der du vorbeigehst” ist Teil von Ovids für sich
selbst erdichtete Grabinschrift. Und so kann man die Ausstellung auch als Motivation dafür empfinden,
mit offenen Augen durch die alltägliche Umgebung zu gehen und durch einen kreativen Umgang
mit seiner Umwelt ein wenig tiefer im Leben zu stehen.

 

 Mehr zum Ausstellungsort auf Nordstadtblogger.de:


Artikel von Michael Lemken
auf Ars Tremonia vom 18.9.14


































































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Duplizierung des Duplizierten
Foto: Anke Droste

Vom 20. September bis zum 18. Oktober ist die Ausstellung „Dir, der Du vorübergehst“ von Klaus Pfeiffer
in der Galerie „der kunstbetrieb“ zu sehen. Pfeiffers Fotografien haben ihren eigenen Reiz, denn sie zeigen
nicht die Wirklichkeit, sondern sie sind selbstkomponierte Bilder.

Manchmal scheint die Perspektive merkwürdig zu sein, manchmal dominieren Objekte und überall tauchen
Flugobjekte auf. Die Realität interessiert Fotograf Klaus Pfeiffer nicht. „Meine Bilder geben die Wirklichkeit
nicht wieder. Dinge, die mich stören entferne ich aus den Bildern.“

Dabei arbeitet Pfeiffer nicht nur mit Fotos von hochauflösenden Kameras, sondern auch mit seinem Smartphone
und verschiedenen Apps, mit denen er seine Bilder verarbeitet. So entstehen Schritt für Schritt Fotomontagen,
in denen sich der Horizont verschiebt oder markante Linien in den Vordergrund rücken. Diese Duplizierung des
Duplizierten also quasi Fotos von Fotos von Fotos schafft eine eigene Ästhetik, die durchaus mit den frühen
Fotokünstlern des 19. Jahrhunderts verglichen werden kann. Nur mussten die Künstler von damals mit chemischen
Stoffen experimentieren, während Pfeiffer mit digitalen Apps eine analoge Anmutung kreiert.

Neben Dortmund ist New York die Lieblingsstadt von Pfeiffer. Für ihn haben beide Städte viele Gemeinsamkeiten.
Auch hier kann der Betrachter in seinen Bildern auf der Suche nach Zusammenhängen und Gemeinsamkeiten gehen.

Das Bild, das titelgebend für seine Ausstellung ist, fällt ein wenig aus dem Rahmen. Es ist ein großformatiges Farbbild
und zeigt eine Frau seitlich von hinten, die auf eine einfahrend U-Bahn schaut. Das Bild ist kaum bearbeitet und enthält
auch keine der gerne von Pfeiffer eingesetzten Flugobjekte. Ein flüchtiger Moment aufgenommen vom Fotografen.

Die Ausstellung zeigt 28 spannende Fotos, die dem Betrachter viel Raum für eigene Interpretationen lassen.

Galerie der kunstbetrieb

Gneisenaustraße 30

44147 Dortmund

Öffnungszeiten: montags bis freitags 11 – 13 Uhr und 15 – 18 Uhr. Samstag 11 bis 13 Uhr.